Schmidt Automobile:
Ein digitaler Standort ist kein Luxus, sondern Pflicht.

In unserem neuen Beitrag dürfen wir die Geschäftsführung einer der erfolgreichsten, familiengeführten Autohausgruppen in Österreich bei uns begrüßen: Angelika und Josef Nußbaumer von Schmidt Automobile in Salzburg. Angelika verantwortet die Marketingagenden der 8 Standorte. Ihr Mann Josef ist für die kaufmännische Geschäftsführung der Betriebe mit den Marken Ford, Volvo und Peugeot zuständig. In unserem Interview sprechen wir über die digitale Vision und die strategische Ausrichtung der Salzburger Autohaus-Gruppe mit ihren 250 Mitarbeitern.

Warum Schmidt Automobile in einen digitalen Standort investiert

Das Verhalten der Autokäufer hat sich in den letzten Jahren maßgeblich verändert. Mehr Online, weniger vor Ort. Buzzwords wie Online-Sales, Agenturmodell oder Future Sales verunsichern die Beteiligten. Schmidt Automobile geht hier einen konsequenten Weg und konzentriert sich auf die Digitalisierung der eigenen Händlermarke.

Was verstehen Sie eigentlich unter einem “digitalen Standort”?

A: Unsere Gruppe besteht aus 7 Betrieben plus einem digitalen Standort. Das ist im Grunde unsere Webseite. Wir bezeichnen unsere Webseite gerne auch als “digitales Autohaus”. Hier findet der Kunde unseren kompletten Fahrzeugbestand in Echtzeit. Das sind in der Regel rund 400 Fahrzeuge, hinzu kommen zahlreiche Services. Nicht zu vergessen sind die Aktionen, Ankaufsformulare sowie alle wichtigen Ansprechpersonen. Unser Anspruch ist, alle physischen Angebote digital abzubilden. Besonders freut uns natürlich, dass wir mit unserer Webseite schon zwei mal den A&W Digital Award für die “Beste Webseite” gewinnen konnten.

Wie steht es generell um die Digitalisierung in der Automobilbranche und wo steht Schmidt Automobile hier im Vergleich?

A: Die Grundlage für die erfolgreiche Digitalisierung im Autohaus ist die Standardisierung und Zentralisierung. Mit unserer neuen Webseite wurden auch die Prozesse der Fahrzeugerfassung, Schwerpunktmäßig in der Disposition, sowie das Lead Management im Verkauf unter die Lupe genommen und standardisiert. Wir wollen im Verkauf, der Werkstatt und allen unseren digitalen Kontaktpunkten mit bestem Kundenservice punkten. Viele unserer Branchen-Kollegen sind sich der Tatsache noch nicht bewusst, dass in naher Zukunft - Stichwort Agenturmodell - die digitale Händlermarke bei der Kaufentscheidung eine noch wichtigere Rolle spielen wird.

Welche Vorteile ergeben sich dabei für Ihre Kunden und Ihre Autohausgruppe?

A: Der Kunde benötigt mehr als einen Berührungspunkt, bevor er sich zu einer Probefahrt oder einem Werkstattbesuch an einem unserer Standorte entscheidet. Eine Marketingstrategie, die ausschließlich auf einem physischen Standort aufbaut, ist somit wenig effizient. Man ist an traditionelle Prozesse, Mitarbeiter und Öffnungszeiten gebunden. Der Kunde muss sich dem Betrieb anpassen. Auf unserer Webseite ist das anders. Hier ist das “Auto-Schauen” rund um die Uhr möglich und einen Termin kann man auch zu jeder Tages- und Nachtzeit vereinbaren.

Das klingt spannend. Wie genau sprechen Sie Ihre Kunden an?

A: Heutzutage reicht es schlicht und ergreifend nicht mehr aus, punktuell einige Marketingmaßnahmen durchzuführen, um im Wettbewerb hervorzustechen. Denn gerade Angebots- oder produktbezogene Werbung wird von vielen Kunden aktiv ignoriert. Stattdessen sprechen die Menschen eher auf redaktionelle Inhalte mit Mehrwert an. Diesem Anspruch versuchen wir uns in unserem Online-Magazin gerecht zu werden. Gerade Kunden, die unsere Autohäuser noch nicht kennen, empfinden beim Betrachten einer Anzeige wenig bis gar keinen Mehrwert. Sie fühlen sich höchstens werblich angesprochen. So kann der Weg zum neuen Auto oder in die Werkstatt nicht aktiv gelenkt werden. Es braucht mehr Tiefe, um eine nachhaltige Wirkung erzielen zu können.

Wie setzen Sie diesen Anspruch in Ihrem Marketing um?

A: Eine für uns sehr effektive Marketing-Kombination ist der gezielte Einsatz von gut segmentierten Autohaus-Newslettern in Verbindung mit Veröffentlichungen und bezahlten Kampagnen auf Social Media. Diese Kanäle nutzen wir, um die digitale Sichtbarkeit dauerhaft zu erhöhen und potenzielle Kunden in unseren digitalen Standort zu führen. Vor allem jüngere Generationen sprechen sehr darauf an. Die Webseite ist eben das Aushängeschild, das einen Neukunden ansprechen muss. Sowas wie ein digitaler Vertriebler, der rund um die Uhr im Einsatz ist. Seit 2022 haben wir auch ein umfassendes und detailliert ausgearbeitetes GA4-Tracking-Konzept auf unserer Webseite implementiert. So können wir die Nutzerhandlungen auf unserer Website noch besser verfolgen und unsere laufenden Kampagnen bis in die Haarspitzen optimieren.

Zum Abschluss. Welchen Digital-Tipp würden Sie einem befreundeten Autohaus Unternehmer geben?

A: Die Digitalisierung ist kein Projekt, das sich in ein paar Monaten als funktionierendes Konstrukt etablieren lässt. Es ist ein andauernder und stetiger Entwicklungsprozess. Für diejenigen, die sich heute dafür entscheiden, die Digitalisierung nicht aus Überzeugung anzugehen und weiter an den Marketing-Maßnahmen der vergangenen Jahre festhalten oder ohne Strategie einfach mal ein paar Google-Klickpakete buchen, weil „man das eben so macht heute“, wird sich in nächster Zeit zeigen, dass die traditionsbewussten Kunden langsam aussterben.

Liebe Familie Nußbaumer, wir bedanken uns für die ausführlichen Einblicke in Ihre digitale Welt und das Marketing von Schmidt Automobile!