Kürzlich haben die Kollegen vom Verband des deutschen Kraftfahrzeuggewerbes eine interessante Studie veröffentlicht. Kernaussage des Berichts ist ein enorm hoher Beratungsbedarf in KFZ-Betrieben rund um alle Themen der Digitalisierung. Egal ob Autohaus oder Werkstatt.
Aufholbedarf bei der Digitalisierungsstrategie im Autohaus
Die wenigsten Autohäuser haben eine Strategie zur Digitalisierung. Diesen Umstand hat Prof. Diez bereits 2017 aufgedeckt. Wir haben in einem anderen Artikel in unserem Marketing-Blog darüber berichtet. Aktuell haben nur ca. 7% aller KFZ-Betriebe eine Strategie, 23,8% planen bzw. arbeiten an einer Strategie. Knapp 19% der Betriebe haben ein Budget für digitale Projekte reserviert.
Wer ist für das digitale Marketing im Autohaus verantwortlich?
Die eigene Webseite bzw. andere digitale Marketingkanäle werden in vielen Betrieben von einem Mitarbeiter nur nebenbei gepflegt und betreut (21,3%). Knapp 16% haben dafür einen eigenen Mitarbeiter angestellt und ca. 14% haben sich externe Dienstleister wie z. B. eine Agentur zur Seite geholt.
Was sind die wichtigsten digitalen Kanäle für KFZ-Betriebe?
Spannend sind die ersten Zahlen zur Nutzung der verfügbaren Marketingkanäle in Autohäusern und Werkstätten:
- #1: Facebook (42,2%)
- #2: Instagram (17%)
- #3: Youtube (7,2%)
- #4: Twitter (4,4%)
Jedoch muss man bei den Zahlen zu differenzieren wissen: Steht eine Strategie dahinter oder werden nur sporadisch Postings veröffentlicht oder Hersteller-Inhalte geteilt? Unsere praktischen Erfahrungen am österreichischen Markt decken sich sehr gut mit den kürzlich präsentierten Zahlen.
Dramatisch ist, dass mehr als ein Fünftel der befragten deutschen Autohäuser und Werkstätten (21,2%) keine Kommunikation über soziale Netzwerke anbieten. Wir finden das traurig, denn hier werden dem Kunden weniger mögliche Kontaktpunkte angeboten und zeitgemäße Kommunikation wird schlichtweg ignoriert.
Fazit: Digitales Autohausmarketing steckt in den Kinderschuhen
Bei all den Unkenrufen zum Online- bzw. Direktverkauf durch Hersteller und Importeure, überrascht uns die defensive Haltung zur Nutzung von digitalen Medien im Autohaus sehr.
Wir sind der Meinung, dass die Zukunft im Autohaus im “Digital Car Store” liegt. Das darf jedoch kein unpersönlicher und seelenloser Hightech-Betrieb sein! Es muss eine Symbiose aus digitalen und persönlichen Kontaktpunkten werden. Nur so kann und wird das Autohaus der Zukunft eine langfristige Daseinsberechtigung haben.
Unumstößlich ist, dass die Bereitschaft zum digitalen Kaufabschluss steigen wird. Das bedeutet, dass alle Beteiligten entlang der Car Buyers Journey (Hersteller, Importeure, Händler) den potenziellen Autokäufer sowohl persönlich als auch digital rundum beraten, informieren und unterhalten müssen.
Was ist eure Meinung dazu? Gerne tauschen wir uns mit euch in einem unverbindlichen Erstgespräch aus!

Über den Autor: Michael Luipersbeck arbeitet mit viel Erfahrung im Bereich der Markenführung und Geschäftsentwicklung. Er hat mehrere Agenturen im Aufbau unterstützt und mit renommierten Unternehmen kooperiert. Seit 2016 arbeitet er am Aufbau der automotive Spezialagentur „Autohaus Digital“. Bei Autohaus Digital ist Michael unter anderem für alle Aspekte rund um Markenführung und Marketingstrategie verantwortlich. Regelmäßig veröffentlicht er Beiträge rund um die digitale Kommunikation und das Online-Marketing im modernen Autohaus. Feedback und Inputs zum Artikel gerne an ml@autohausdigital.at